Im untertägigen Salzabbau im Salzbergwerk Borth am Niederrhein wird in 800 Meter Tiefe Salz abgebaut. Durch Sprengung des Salzes bildet man 20 Meter hohe (unter der Bislicher Insel deutlich höhere) und 20 Meter breite und mehr als 200 Meter lange Abbaukammern. Zwischen den Abbaukammern bleiben Pfeiler von mehr als 20 Meter Breite stehen. Über Transportbänder wird das gebrochene Salz in untertägige Salzsilos in die Nähe des Förderturms transportiert. Von hier aus gelangt das Salz über Elevatoren nach Übertage zur weiteren Verarbeitung.

 

Die Bezeichnung Steinsalz ist irreführend. Das Salz ist nicht hart wie ein Stein, sondern verhält sich unter Druck plastisch!

 

Kurios ist die Meinung alter Bergleute die meinen, dass Salz wächst. Woher kommt diese Annahme? Die Bergleute haben beobachtet, dass im Laufe der Jahre Decke und Boden der Salzkammern sich immer näher kamen. Auf Befragung sagten die Steiger den Bergleuten: Das Salz wächst!

 

Der untertägige Berg von 800 Meter Mächtigkeit hat ein enormes Gewicht! Diese schwere Last drückt auf die Salzpfeiler zwischen den leeren Kammern. Durch den hohen Druck schälen die Salzpfeiler mit der Zeit ab. Dadurch erhöht sich der spezifische Druck der Salzpfeiler auf den Salzboden unter den Pfeilern. Die Folge ist, der Druck steigt immer weiter, die Pfeiler werden immer schmaler, bis nach 100 bis 200 Jahren Decke und Boden der Salzkammern wieder fest aufeinander liegen. Erst jetzt gibt es Übertage keine Senkung mehr. Es ist nun Bergruhe!

 

Das untertägige Gebirge ist kein homogenes Material. Es besteht aus Felsengebirge und anderen weicheren Substanzen. So führen Setzungen zu unregelmäßigen Senkungen an der Tagesoberfläche. Am stärksten sind die Rissbildungen an den Enden der Salzkammern. Entsprechend gibt es hier Übertage an den Häusern, Straßen, Kanäle, Deiche etc. die meisten Risse!

 

Über den ausgeräumten Salzkammern bilden sich Übertage flache Senken, die in der Endsenkung (Bergruhe) mehr als 4 Meter tief werden können. Die Starkregenkatastrophe in Münster vom 28.07.2014 ist uns noch in Erinnerung! Die Gutachter haben festgestellt, die Abwasser-/Regenwasserkanäle entsprechen dem gültigen Regelwerk, so auch in Wesel-Büderich. Bei einem Starkregenereignis wie in Münster laufen nicht nur die Keller voll, sondern das Wasser steht dann bei uns in Büderich bis zu 1,50 Meter (und mehr) in der Erdgeschosswohnung.

 

Wer kommt für diese Schäden auf? Die Kommune? Nein, denn die Kanäle entsprechen den gesetzlichen Anforderungen. Der Verursacher? Nach dem Bundes- berggesetz ja. Der Verursacher wird aber nicht haften und sich auf eine Katastrophe berufen. Die Versicherungen? Die suchen erst einmal die Schuldigen. Selbst die Elementarversicherung will erst den Schuldigen finden bevor sie zahlt!