Die Senkungen, die sich durch den Salzbergbau ergeben haben, wirken sich auch auf die Natur im gesamten Salzabbaugebiet aus.

Gerade in Zusammenhang mit dem Grund- und Oberflächenwasser entstehen unterschiedlichste Auswirkungen, die wir nachfolgend ein wenig näher betrachten möchten:

Landwirtschaft

Für die Landwirtschaft hat vor allem die Verringerung des Flurabstandes negative Folgen. Diese wirkt sich durch Vernässungen, Versumpfungen oder Überflutungen des Bodens aus. Sind die Abstände nicht ausreichend und werden nicht eingehalten - Wurzeltiefe bei Gräsern (25cm), bei Ackerpflanzen (1m) - , so hat dieses auch wirtschaftliche negative Auswirkungen.

Es ist festzustellen, dass die Dauer der Vernässungen oder Überflutungen durch die wachsenden Bodensenkungen und dem damit verbundenen niedrigerem Flurabstand, in den letzten Jahren zugenommen hat. Genau das führt dazu, dass Äcker und Wiesen verspätet abtrocknen und dadurch die Feldarbeit und der Aufwuchs verzögert werden.

Eine Bodensenkung der Oberfläche unterhalb des Grundwasserspiegels führt dazu, dass sich eine Wasserfläche bildet, die eine landwirtschaftliche Nutzung unmöglich macht.

Erst ein gesicherter Flurabstand, der in etwa 1,50 m beträgt sichert dauerhaft die landwirtschaftliche Nutzung. Darüber hinaus muss dann der Abfluss über Vorfluter vorhanden sein.

Vegetation

Die Bodenart spielt eine wesentliche Rolle, in wie weit ein kleinerer Flurabstand sich auf die Vegetation auswirkt. Hier haben unterschiedliche Faktoren einen Einfluss, wie z.B. die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens. Durch den verringerten Flurabstand zwischen Erdoberfläche, sprich Wurzelbereich, und Grundwasseroberkannte angesichts der Senkung, wird neben dem gesamten Nährstoff- auch der Wasserhaushalt der Vegetation nachhaltig gestört. Diese verringerten Flurabstände können im Wurzelbereich dazu führen, dass Wurzelfäule und Aufwuchsdepressionen entstehen. Daneben wird auch der Basen-/Säurehaushalt, sowie der Stickstoffhaushalt durch die Sättigung des Terrains bis zur Geländeoberfläche gestört.

Auch in der Forstwirtschaft treten diese Schäden auf.

Änderung der Fließrichtung von Gewässern

Die Bodensenkungen können auch noch eine weitere Auswirkung auf die Natur haben. So können sich Änderungen der Fließrichtung bei Bächen oder Kanälen ergeben, die dazu führen, dass der Bach plötzlich "andersherum" fließt.

Tierwelt

Auch die Tierwelt wird durch die Bergsenkungen und die damit einhergehenden Vernässungen stark beeinflusst. Gerade bei hochsensiblen Biotopkomplexen führen Auswirkungen der Bergsenkungsschäden wie die unvermeidbare Entstehung von Senkungsgewässern letztendlich zu einem Verlust der Eigenschaften des spezifischen Biotops.

In der Landwirtschaft kann es ebenfalls zu Schäden an Tieren kommen, so sind z.B. aus anderen Bergbauregionen Euterentzündungen durch vernässte Weideflächen bekannt.

Wasserhaushaltsgesetz

In diesem Zusammenhang möchten wir von der Bürgerinitiative noch auf das Wasserhaushaltsgesetz hinweisen, in dem es in §1 heißt:

Die Gewässer sind als Bestandteil des Naturhaushalts und als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu sichern. Sie sind so zu bewirtschaften, dass sie dem Wohl der Allgemeinheit und im Einklang mit ihm auch dem Nutzen Einzelner dienen, vermeidbare Beeinträchtigungen ihrer ökologischen Funktionen und der direkt von ihnen abhängigen Landökosysteme und Feuchtgebiete im Hinblicke auf deren Wasserhaushalt unterbleiben und damit insgesamt eine nachhaltige Entwicklung gewährleistet wird.

Flora-Fauna-Habitat-Regelung

Neben dem o.g. Gesetz ist auch eine weitere Regelung für die Natur wichtig:

Die Richtlinie 92/43/EWG zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen ist eine Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union (EU). Sie wird umgangssprachlich auch als Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (kurz FFH-Richtlinie) oder Habitatrichtlinie bezeichnet (siehe auch Wikipedia)

 

Fraglich ist, ob der Bergbau diese Gesetze & Regelungen - vor allem aufgrund der Senkungen - wirklich immer erfüllt.